Geschichten von Schöpfung, Macht und dem Göttlichen
Religion im Alten Ägypten
Schlüsselelemente der altägyptischen Religion - Mythologie der Erschaffung des Universums - Götter und Göttinnen - Religiöse Rituale - Leben nach dem Tod - Glauben an das Leben nach dem Tod Ägyptisches Denken über die Erschaffung des Universums - Frühe Schöpfungsmythen der alten Ägypter - Schöpfungsmythos von Heliopolis: Die Denker in On (Heliopolis) glaubten, dass das Universum aus einem riesigen, dunklen Urmeer namens Nun entstanden sei. Als sich das Wasser zurückzog, entstand ein kleiner, hügelartiger Hügel. Auf diesem Hügel erschuf der Gott Atum spontan sich selbst und anschließend das Universum. Dieses Konzept beeinflusste den Bau von Pyramiden und Obelisken. Atum schuf Shu, den Gott der Luft, und Tefnut, die Göttin der Feuchtigkeit. Shu und Tefnut zeugten Geb, den Gott der Erde, und Nut, die Göttin des Himmels. Geb und Nut hatten ihrerseits vier Kinder: Osiris, Isis, Seth und Nephthys.
Das Ashmunin-Glaubensbekenntnis
Ashmunin ist eine Stadt im Gouvernement Minya. Sie war einst ein Zentrum der Verehrung für den Gott Thoth (Djehuty), der oft als Pavian oder Ibisvogel dargestellt wurde. Thoth galt als der Gott der Weisheit, des Wissens und des Ursprungs der Existenz. Dieser Glaube besagt, dass das Universum von vier männlichen und vier weiblichen Göttern erschaffen wurde: Nun und Nunut, Kek und Keket, Heh und Hehet sowie Amun und Amunut. Diese Götter wurden oft als Frösche und Schlangen dargestellt, vielleicht wegen ihrer Fähigkeit, sich sowohl an Land als auch an Wasser anzupassen, und wegen der Fruchtbarkeit von Fröschen. Die Ashmuniten glaubten, dass das Universum entweder aus einem kosmischen Ei oder einer Lotusblume entstanden sei. In einem Mythos legte Thoth ein kosmisches Ei, aus dem der Sonnengott Ra hervorging. In einem anderen Mythos erschien Ra aus einer Lotusblume, wobei er entweder die Gestalt eines Skarabäus oder eines kleinen Kindes annahm.
Das Memphis-Credo
Der Hauptgott in diesem Glauben ist Ptah, der als der Schöpfer des Universums durch das Herz und die Zunge angesehen wird. Im alten ägyptischen Glauben war das Herz das Zentrum von Gefühlen, Emotionen, Existenz, Gedanken und Wünschen. Nach dieser Theorie wurde das Universum durch das Herz erschaffen, das dann zur Zunge aufstieg, was zur Erschaffung des Kosmos führte. Man glaubte, dass alle anderen Gottheiten lediglich Manifestationen von Ptah waren. Diesem Glauben zufolge belohnt Ptah den guten Menschen mit Leben und bestraft den bösen und ungerechten Menschen mit Zerstörung und Tod.
Das Glaubensbekenntnis von Theben(wast)
Im thebanischen Glauben gilt der Gott Amun als der Schöpfer des Universums. Amun gebar ein schlangenähnliches Kind, aus dem er die acht Götter von Hermopolis (Ashmunin) schuf. Später schuf er den Sonnengott Ra. Man glaubte, dass diese Gottheiten in der Nekropole von Theben, insbesondere im Tempel von Karnak, residierten. Die Ägypter glaubten, dass diese Götter für den täglichen Sonnenaufgang und die Schöpfung des Nils verantwortlich waren, der die landwirtschaftlich genutzten Gebiete ernährte.
Religiöse Rituale
Religiöse Rituale waren ein fester Bestandteil des altägyptischen Lebens. Kein Tempel war vollständig ohne Szenen, die Opfergaben für die Götter darstellten. Auch die Gräber waren mit Bildern von Bestattungsritualen geschmückt, um den sicheren Übergang der Seelen ins Jenseits zu gewährleisten. Die Göttin Ma'at Ma'at repräsentierte im alten Ägypten Gerechtigkeit und Wahrheit. Sie wurde oft als eine Frau dargestellt, die eine Straußenfeder auf dem Kopf trug, die die Feder der Wahrheit symbolisierte. Die Ägypter glaubten, dass im Jenseits das Herz des Toten in einer Gerichtshalle, die vom Gott Osiris geleitet wurde, mit der Feder von Ma'at abgewogen wurde. Wenn das Herz so leicht wie die Feder war, wurde die Person als würdig erachtet, ins Jenseits zu gehen. War das Herz jedoch schwer von Sünden, wurde es von der monströsen Kreatur (AmAm) verschlungen. Kapitel 125 des Totenbuchs enthält Texte, die erklären: "Ich habe weder gestohlen noch getötet, noch Ehebruch begangen, noch anderen Schaden zugefügt. Ich habe dem Hungrigen zu essen gegeben, dem Nackten Kleidung und dem Reisenden Obdach. Ich habe meine Eltern geehrt und war gütig zu meinen Nächsten."